Jubiläum 40 Jahre
40 Jahre Engagement in Piela und Bilanga
(24.10.2022)
Gründung am 25.11.1982
Der „Förderverein Schulen für Piéla“ ging 1982 aus der „Initiativgruppe Obervolta“ hervor, um die Primarschule der Protestanischen Kirche in Piela zu finanzieren.
Erster Impuls der privaten Initiative war die Hilfe für die „Mädchenschule“ der Protestantischen Kirche, einer Haushaltsschule mit Internat für Mädchen.
Ausdehnung auf das Departement Bilanga
Seit Ende der 90-iger Jahre wurde das Engagement für das Departement Piela ausgeweitet auf das anliegende Departement Bilanga. In diesem Zusammenhang wurde 1999 der Name des Vereins in „Förderverein Piéla – Bilanga e.V“ geändert. Wir arbeiten eng mit der von uns aufgebauten Selbstverwaltungsorganisation, der „Association Piéla-Bilanga (APB)“ und den Basisorganisationen in den Departements, der ADDESP und ADDP zusammen.
Aktuell 300 Mitglieder
Der Verein hat aktuell um die dreihundert Mitglieder und viele Spenderinnen und Spender. Durch die jährliche Mango-Aktion, dem Verkauf von Waldsträußen, Adventskränzen und der Teilnahme am jährlichen Weihnachtsmarkt, weiter dem Verkauf von Batikkarten und dem Organisieren von Zahngoldspenden ergeben sich insgesamt Einnahmen in Höhe von 80.000 bis 100.000 €. Ursprünglich war die Holzaktion eine wichtige Einnahmequelle.
Dazu kommen hohe öffentliche Zuschüsse, hauptsächlich des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) für die Bildungsprojekte. Seit Mitte der neunziger Jahre hat sich der Verein aufgrund seiner Expertise dafür qualifiziert. Seither wurden zehn Projekte beantragt, durchgeführt und der Verwendungsnachweis erstellt.
In all den Jahren wurden nach Burkina Faso transferiert: rd. 2.500.000 € an Spendengelder, rd. 2.000.000 € öffentlicher Mittel von Bund und Land, zusammen 4,5 Millionen Euro.
Wichtigste Punkte des Engagements
Die wichtigsten Punkte unseres Engagements waren/sind:
• Aufbau und Betreuung der Partnerorganisation APB. (Stichwort: „Hilfe zur Selbsthilfe“)
• Bau und Erweiterung der Primarschule der Protestantischen Kirche in Piela für 500 SchülerInnen, samt Bau einer dreizügigen Vorschule in den letzten Jahren und einer Oberschule (Lycée Bethlehem) für 1.200 Schülerinnen und Schüler und der weitere Ausbau und Renovation der „Mädchenschule“ mit Brunnen und Lehrerwohnungen.
• Bau von 24 Primarschulen (6 Schuljahre in 3 Klassen) und dreier CEG (Mittelschulen) auf den Dörfern der ländlichen Kommunen Piela und Bilanga mit Schulbrunnen, Gärten, Pausen- und Sportplätzen, Ausstattung mit Schulbänken und Möbeln, Toiletten. Weiter wurden Lehrerwohnungen erstellt u. Solarlicht installiert, um auch abends lernen zu können. Mehrere zehntausend Kinder haben die Chance erhalten, eine der geförderten Schulen zu besuchen.
• Trinkwasserversorgung mit zwei Hochbehältern, Solarbetriebenen Pumpsystemen und Wasserabgabestationen für die 12.000 Einwohner der Stadt Piela. Wiederaufbau des größeren Wasserturms im Jahre 2014/16. Dieser war durch einen Sturm zerstört worden
• Dazu zahlreiche Schulbrunnen, Lehrerwohnungen sowie Solarlicht an bestehenden Schulen.
• Ausbildung von Jugendlichen mit Behinderung zu SchneiderInnen
• Förderung von vielen Dutzenden kleinerer Maßnahmen (Mikro-Projekte): für die Frauen zur Gewinnung von Einkommen, von Gruppen von Menschen mit Behinderung, Förderung der Imkerei, der Aufzucht von Schafen, Anbau von Gemüse, Erosionsverbauung, Kleinkredite, Gartenbau, Maßnahmen gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen, Früh- und Zwangsverheiratung, Aufbau der Zivilgesellschaft ….
Zunehmende Gefährdung in den letzten Jahren
Seit mehreren Jahren kommt es in Burkina Faso zu Überfällen von Gruppen, deren Herkunft unklar und unterschiedlich ist. Vermutet wird teilweise ein jihadistischer Hintergrund. Davon betroffen ist seit einigen Jahren auch die Provinz Gnagna, zu der die Kommunen von Piela und Bilanga gehören. Insbesondere sind die Dörfer, die im Buschland liegen nicht mehr sicher. Viele Schulen können daher nicht mehr geöffnet werden.
Die Schülerinnen und Schüler gehen in den noch sicheren Zentralort Piela, um dort die Schule zu beenden. Diese „Flucht“ bringt viele Schwierigkeiten mit sich. Wir werden weiterhin helfen, so gut es geht und solange es geht. Teilweise müssen die Maßnahmen der Situation angepasst werden.