Zurückdrängen der Weiblichen Genitalverstümmelung

Förderverein unterstützt Projekt der Kommune Piéla

Im letzten Jahr hatte die Bürgermeisterin von Piela, Baanhanla Mano bei ihrem Besuch in Deutschland den Vorstand des Fördervereins gebeten, sie bei Maßnahmen gegen die Praxis der Genitalverstümmelung zu unterstützen. Mit Theateraufführungen, Gesang und einem „Film“ sollte gegen die Genitalverstümmelung und die Zwangsheiraten aufgeklärt und sensibilisiert werden.


Gegen sieben Uhr abends - in Burkina Faso ist es um diese Zeit schon dunkel - versammeln sich
Männer und Frauen, Kinder und Greise in einem Klassenzimmer der örtlichen Schule. Auch der
Dorfchef und die „Ältesten“ sind dabei. Mit Notebook und Beamer ausgerüstet zeigt Pierre Mano, der frühere Chef der Krankenstation vonPiéla und Ehemann der Bürgermeisterin in einer Powerpoint-Präsentation grausame Bilder. Diese sollen schockieren. Auf einem Bild sieht man zum Beispiel wie ein etwa fünfjähriges Mädchen in ihrem Blut liegt. Das Bild ist zwar unscharf, aber man erahnt, was
da vor sich geht. Weitere Bilder zeigen schwierige Geburten von verstümmelten Frauen ….

 

Die Bürgermeisterin, die Hebamme, die jungenMenschen und Pierre Mano, der jetzige Koordinator der Gesundheitsstationen sind vom Erfolg ihrer Aktion überzeugt. Es sei allerdings schwer, die Chefs und Ältesten der Dörfer weit draußen im Busch zu erreichen und von der Aktion zu überzeugen.


Unter dem Eindruck der Bilder und der packenden Veranstaltung bieten wir an, die Kosten -
ca. 2.300 € - für weitere Sensibilisierungsveranstaltungen in Piéla aber vor allem auch in den Dörfern
des Departements Bilanga zu übernehmen.

 

Neben all dem unermesslichen Leid, den Schmerzen und Verletzungen, die Kinder erleiden, sehen
wir die Praxis der Genitalverstümmelung als einer der wesentlichen Hemmschuhe der Entwicklung
der westafrikanischen Staaten an.


Warum ?

 

Wer einmal in Afrika war und die schwere Arbeit gesehen hat,  die auf den Frauen lastet, kann erahnen, was die Genitalverstümmelung für schlimme Folgen hat. Die afrikanischen Frauen, die täglich in weit entfernten Brunnen Wasser holen, Holz sammeln, schwere Feldarbeit verrichten,
für die Großfamilie kochen und waschen, durch viele Geburten geschwächt sind, werden durch die Genitalverstümmelung ihr Leben lang krank gemacht. Oft trifft man Frauen, die bei Besprechungen vor Schwäche einschlafen. Unsere feste Überzeugung: die Verbesserung der Verhältnisse in Afrika wird nicht voran kommen, wenn die Praxis der Genitalverstümmelung nicht zurückgedrängt oder
beendet werden kann. Nur wenn Mädchen die Schule besuchen können und auch die Jungen aufgeklärt werden, wird es Fortschritt geben. Wir sind mit dem Thema Bildung (Bau von Schulen) auf dem richtigen Weg.

Stimmen von Menschen aus Piela
Stimmen von Menschen aus Piela