Wohin Burkina?

Quo vadis, Burkina Faso? Wohin geht‘s, Burkina?

Seit vierzig Jahren engagiert sich unser Verein in diesem Sahel-Land! Und wir haben es – und vor allem seine Bewohnerinnen und Bewohner – lieben gelernt. Doch mittlerweile ist es kaum mehr wiederzuerkennen. Was ist geschehen? Ist es tatsächlich so unsicher geworden im Land? Wo es immer so friedlich war! Wer sind sie denn, diese HANI, die “hommes armés non identifiés“, diese ominösen “bewaffneten nicht identifizierten Personen“, wie sie in den Berichten in und aus Burkina Faso immer genannt werden. Kaum greifbar scheinen sie zu sein. Und einen asymmetrischen Krieg führen sie. Terroristen, Kriminelle, Aufständische, Unzufriedene, Dschihadisten, ja sogar Dschihadistinnen…?

Seit einiger Zeit kann auch die Provinz Gnagna im Osten des Landes, das Projektgebiet Piela und Bilanga nicht mehr bereist werden. Zu gefährlich für europäische Besucher. Das weitere Engagement des Vereins scheint in Frage gestellt. 

 

Warum haben sich die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft nach dem überraschend unblutig verlaufenen Aufstand der Jungen gegen den Langzeitpräsidenten Blaise Compaoré, nach dessen Absetzung Ende Oktober 2014 nicht erfüllt? Nichts würde so bleiben, wie es gewesen war – hieß das Versprechen damals. Was ist aus diesem weltweit bewunderten “Schwarzafrikanischen Frühling“ geworden. Gar aus der Revolution des legendären “afrikanischen Che“ Thomas Sankara? Mitte der achtziger Jahre, zu Beginn unseres Engagements für das Sahelstädtchen Piela. 

Wohin führt der Putsch des Militärs von Ende Januar dieses Jahres? Bei dem die Vorstandsmitglieder Pascale Pouzet und Erwin Wiest zufällig „mitten drin“ in Ouagadougou waren. Dies übrigens beschrieben in einem Kapitel des letzten Buches.

 

Seien Sie gespannt auf unseren Gast und Experten Günther Lanier, der seit zwanzig Jahren in der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou lebt, sich mit der Geschichte des Landes auskennt, sich seit Jahrzehnten mit Politik und Gesellschaft auseinandersetzt, und einiges über die (jüngere) Geschichte erzählen kann, über die verschiedenen Gesellschaften in Burkina, über die Situation der Frauen, das Leben und die politischen Verhältnisse. Er wird begleitet von seiner Frau Diane, einer Burkinabè, die im humanitären Bereich für eine internationale NGO arbeitet.

Der Referent Günther Lanier

GÜNTHER LANIER hat 6 Bücher geschrieben und veröffentlicht regelmäßig Artikel zur Geschichte, Politik und Kultur Afrikas (mit Schwerpunkt Westafrika und Burkina Faso), u.a. auf der Webseite von Radio Afrika. Er wurde 1958 in Wien geboren, ist Spross einer BildungsbürgerInnenfamilie, studierte Ökonomie und Ethnologie in Wien. Ist früher viel gereist. War in den 1990ern sieben Jahre lang Banker. Hat in Österreich (bis 1999), in Indien (1999-2002) und Burkina Faso gearbeitet, unterrichtet und publiziert. Seit 2002 ist Ouagadougou sein Lebensmittelpunkt und er ist in multilateralem (UNICEF), bilateralem (deutsche und österreichische Entwicklungszusammenarbeit) und vor allem zivilgesellschaftlichen Kontext gegen Gewalt an Frauen engagiert (Exzision, „Hexen“-Vertreibung, …). Auf Deutsch sind von ihm erschienen: “Land der Integren. Burkina Fasos Geschichte, Politik und seine ewig fremden Frauen“ (2017), “Afrika. Exkursionen an den Rändern des Weltsystems“ (2019) und zuletzt, als Mitherausgeber und Verfasser der Hälfte der Beiträge “Krisenregion SAHEL – Hintergründe, Analysen, Berichte“ (2022).

 

Wohin Burkina? Vortrag mit Günther Lanier am 07.09.2022
Wohin Burkina? Aufstand - Terror - Putsch .... gibt es Hoffnung für das "Land der Gerechten"?
Vortrag mit Günther Lanier (Autor/Westafrika-Experte) am
Mittwoch, 7. September 2022, 19.00 Uhr in der Buchhandlung "Lesebar" in Ochsenhausen
Einladungstext
2022_08_15_Einladungstext_Veranstaltung_
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